Von klassischen Wurzeln…
Ich wurde als Tochter von leidenschaftlichen Kirchenmusiker*innen in ein Elternhaus hineingeboren, wo die Musik das prägende Element des alltäglichen Lebens war. Im Alter von drei Jahren begann ich mit dem Klavierspiel, mit sieben erhielt ich Cello-Unterricht, spielte außerdem Waldhorn im Posaunenchor und sang im Kirchenchor. Ich war viele Jahre Orchestermitglied bei der Jungen Philharmonie OWL und den Jungen Sinfonikern, wo ich auch die Gruppenführung übernahm, und habe erste Preise als Pianistin und Cellistin bei Kreis-Jugendmusikwettbewerben gewonnen. Von Kindesbeinen an habe ich zahllose Auftritte absolviert und bei Konzerten in diversen Formationen mitgewirkt – von kleinen Privatfeiern bis hin zur ausverkauften Rudolf-Oetker-Halle.
…über vielfältige Impulse…
Nach einer intensiv auf die klassische Musik konzentrierten Jugend bin ich mit einem Soziologie-Studium zu neuen Ufern aufgebrochen, um meiner Lust am analytischen Denken nachzugehen. Auch musikalisch habe ich in dieser Zeit neue Wege entdeckt. Wichtige Impulse gaben mir die Zusammenarbeit mit autodidaktischen Musiker*innen und Grenzgänger*innen zwischen klassischer und eigener Musik, auch die Teilnahme am Yiddish Summer Weimar, am Folkfestival Rudolstadt und Bandprojekte wie Von Weiden oder eigene Gründungen wie Triogawa und Über’s Meer. Besonders bereichernd ist seit Anfang 2022 auch der Unterricht bei dem international renommierten Cellisten Prof. Eckart Runge, Mitbegründer des berühmten Artemis-Streichquartetts. Heute umfassen meine Spielräume klassische Musik, weltmusikalisches Repertoire und selbstgeschriebene Stücke unterschiedlicher Couleur.
…zu immer neuen Blüten.
Dass die Welt der Kreativität keine Grenzen kennt, sondern nur verschiedene Sprachen, ist mir stärker ins Bewusstsein gerückt, seitdem ich meine Beschäftigung mit Farben, Malen und Zeichnen wieder intensiviert habe. Ich habe in meiner Kindheit und Jugend über 10 Jahre lang die „Malstube“ einer Schweizer Künstlerin besucht und befasse mich nun durch verschiedene Kurse und im Selbststudium mit der Erweiterung und Vertiefung meiner Ausdrucksmöglichkeiten. Ob als nächstes Werk eine Melodie oder ein Bild entsteht, davon lasse ich mich selbst überraschen: Ich vertraue einfach ganz auf das Spiel des Lebens und schaue, welches Ereignis es mir als nächstes wie einen Ball zuwirft, den ich auffange und ihm – in umgewandelter Form – wieder zurückspiele.
Und was steht an der Quelle?
Grundsätzlich geht es mir darum, dass ich dem Leben eine kreative Dimension hinzufügen möchte, die für das Menschsein wesentlich ist und die im schnellen Takt des Alltags oft zu kurz kommt: Künstlerische Kreativät schenkt uns große Freiheiten und Gestaltungsspielräume, die wir auf die für uns bereicherndste Weise nutzen und füllen können. Dabei möchte ich auf einer Ebene wirken und gestalten, die direkt die Sinne berührt und im besten Falle Herz und Seele bewegt – im Schaffen genauso wie im Rezipieren. In besonderen Momenten kann sich dadurch eine vollkommene Verbundenheit einstellen – wenn es so etwas wie ein Paradies auf Erden gibt, sind solche Erfahrungen meiner Meinung nach ein Schnipsel davon.



